- Thermolumineszenzmethode
- Thermolumineszẹnzmethode,Anwendung der Thermolumineszenz zur Altersbestimmung von Proben mit einem Alter bis zu etwa 300 000 Jahren. Dabei wird die Probe sukzessiv auf Temperaturen bis zu etwa 500 ºC erhitzt und die Intensität der auftretenden Lumineszenzstrahlung in Abhängigkeit von der Temperatur aufgezeichnet. Die Fläche unter einer solchen Glühkurve ist ein Maß für die Gesamtdosis an ionisierender Strahlung, die die Probe empfangen hat, seit sie vorher zum letzten Mal auf Temperaturen über etwa 450 ºC erhitzt war. Das Alter der Probe (Bestrahlungsalter) in Jahren ergibt sich als Quotient ihrer Gesamtbestrahlungsdosis und der Dosis, die sie pro Jahr empfangen hat. Diese jährliche Bestrahlungsdosis wird entweder aus den Konzentrationen an Uran, Thorium und Kalium sowie an deren Tochterkernen in der Probe selbst und gegebenenfalls in der Umgebung ihrer Fundstelle ermittelt oder durch kontrollierte Bestrahlung der Probe mit ionisierender Strahlung und anschließende Registrierung der daraus resultierenden Thermolumineszenz. Die Thermolumineszenzmethode wird v. a. zur archäologischen Altersbestimmung von Gegenständen aus Keramik oder Glas, von Knochen und Muscheln angewendet (und dabei insbesondere zur Echtheitsprüfung), aber auch für Zwecke der Geochronologie.
Universal-Lexikon. 2012.